Möge die Macht mit uns sein

Gotteslicht nennt man diese Lichtstrahlen in der Kunst. Und unwillkürlich denke ich, “Möge Gott – oder genauer – die Macht bei diesem Umbau mit mir sein”. Im Moment halten sich die “Was habe ich mir nur gedacht?!” zu den “Das wird obergeil!!”-Gedanken immerhin noch die Waage. Aber wenn ich mich im Detail damit befasse, was alles getan werden muss, dann wird mir doch recht ungöttlich schlecht.
Schaut Euch zum Beispiel mal dieses Bild etwas genauer an. Das ist die zukünftige Tropenhalle für die Gefiederten. Die ganzen Wände und Zwischendecken, die ihr dort seht, müssen raus; vorzugsweise, ohne dass der Rest einstürzt oder ich ins Armenhaus komme. Der derzeitige möglicherweise ziemlich brilliante Plan, den Architekt, Rohbauer und Statiker gemeinsam ausgeheckt haben, besteht darin, als Erstes die Decke auf etwas über fünf Meter Höhe abzuhängen. Das ist die günstigste Lösung, um die ganzen Dachbalken und tragenden Elemente vor baulich kreativ werdenden Papageienschnäbeln zu schützen.
Erst im zweiten Schritt werden Wände und Zwischendecken – bis auf die statisch notwendigen Stützen – abgerissen, um aus dem Gebäude eine richtige Halle zu machen. So sparen wir uns die Riesengerüste, die nötig wären, wenn die Decke erst nach dem Innenabriss abgehängt werden würde.
Um weiteres Geld zu sparen soll die Entkernung dann mit einem Bagger geschehen. Der passt nämlich hervorragend durch das existierende Scheunentor und ist viel effizienter als Männer mit Vorschlaghämmern. In der Theorie ein toller Plan. Ob es rückblickend dann auch wirklich wie gedacht funktioniert hat, werden wir sehen. In meinen – hoffentlich unprophetischen – Albträumen stürzt das Ganze jedenfalls komplett ein. Aber da darf ich gar nicht weiter dran denken. Bekanntermaßen zieht man mit solchen Gedanken ja genau das Desaster magisch an.
Ich habe mir übrigens ausbedungen, dass ich als erste den Bagger gegen die Wand fahren darf. 😀 Bagger fahren soll ja ganz einfach sein … wurde mir gesagt … 😉