
Was funkelt denn da in der Abendsonne?
Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Hundehalter, der einige beachtliche Hunde besitzt, zu seinem Glück nur noch eines Zaunes bedarf …
Nun denn – auch wenn die Worte der unsterblichen Jane Austen in diesem Zusammenhang ein wenig holprig klingen, für mich war klar: Ein Zaun muss her. Wie sonst könnten meine Hunde schnellstmöglich damit beginnen, Ihr neues Reich zu genießen? Also rutschte das “Projekt Zaun” vorbei an der Entkernung, der neuen Elektrik, den zu verlegenden Wasserrohren, dem lecken Dach, der Flughalle und der Entrümpelung an die Spitze meiner Prioritätenliste.
Nun gehöre ich aber zu der Sorte Mensch, die nicht einfach loslegt, sondern zuerst einmal gründlich recherchiert. Und viel vor dem Rechner fast vom Stuhl. Ein schöner Zaun kostet ungefähr genauso viel wie das gesamte Haus inklusive Sanierung. Also die Suche geringfügig verändert: Statt dem schönsten Zaun suchte ich nun den Billigsten. Wildzaun! Günstig und stabil! Die Förster benutzen ihn auch. Meine Zielsetzung war, dass dieser Zaun wie ein Sieb funktionieren sollte: Karnickel, Fasane, Hasen usw. sollten durchrutschen können, während Hunde – genauer MEINE Hunde – tunlichst zurückgehalten werden sollten.
Erfreulicherweise waren die “Kaninchen & Co.”-tauglichen Maschenweiten denn auch die Günstigsten. Nach einigem Drama weil das gesamte Zaunmaterial dank Paypal fast zu mir nach Hause anstatt auf die Baustelle geliefert wurde, war dann auch recht zügig alles da. Noch besser: Dank der Weihnachtsferien standen hinreichend hochmotivierte Helfer zur Verfügung. Diese waren fleißig, willig und hatten noch nie einen Zaun gebaut. Diversen hämischen Kommentaren trotzend beratschlagten wir zuerst. “Es wäre doch gelacht, wenn wir das mit ein bisschen Planung nicht auch hinkriegten.” … “Zaunbau ist schließlich keine Raketenwissenschaft.”
Es wurde diskutiert, überlegt, gezeigt … bis wir einstimmig beschlossen, einfach mal anzufangen und zu sehen. Wieso bemerkt man eigentlich immer erst dann, wenn man’s macht, dass irgendetwas fehlt (“Eckpfosten, welche Eckpfosten?” … “Nein, der Schlagschuh ist immer noch nicht angekommen!”)? Aber für jedes Problem gibt es auch eine Lösung (“Wir können das mit Zinkspray reparieren.”). Nach drei Tagen, 85 Pfosten und 260m Draht und – erstaunlicherweise – null Verletzten stand er dann auch: Unser Zaun!
An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten noch einmal ein dickes Dankeschön sagen. Ich weiß nicht, was ich ohne Euch gemacht hätte! 🙂